Fragen und Antworten
Im Folgenden finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zu Gründachpotenzialkatastern und der Errichtung einer Dachbegrünung.
Für weitere Informationen nutzen Sie die Linksammlung mit Links zu Internetseiten mit umfangreichen Informationen rund um das Thema Erneuerbare Energien.
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Zu den SolarpotenzialfragenGrundlegendes
Zur Funktion des Gründachkatasters
- Werden Dachaufbauten wie Schornsteine, Dachgauben oder Fenster bei der Berechnung berücksichtigt?
- Wie kommen die unterschiedlichen Eignungsstufen zustande?
- Ich baue grade mein Haus, wie kann ich mein Gründachpotenzial berechnen?
- Wie kann ich mir die Potenziale meines Hauses auf einen Blick anzeigen lassen?
- Warum steht mein Haus woanders (verschoben) als in der Karte eingezeichnet?
- Warum werden mir nicht alle Gebäude angezeigt?
- Warum weisen manche Gebäude keine Aussage über die Eignung auf?
- Wie komme ich zurück in die Ausgangsposition?
- Warum wird die Hintergrundkarte im Gründachkataster nicht richtig angezeigt??
Vor der Dachbegrünung
- Das Dach meines Hauses ist schon relativ alt. Was muss ich beachten?
- Mein Haus ist denkmalgeschützt. Kann ich mein Dach trotzdem begrünen?
- Mein Haus befindet sich im Geltungsbereich einer Gestaltungssatzung. Kann ich mein Dach trotzdem begrünen?
- Begünstigt mein Gründach die Feuerentwicklung bei einem Brand in der Nähe?
- Erhöht eine Begrünung das Risiko von Beschädigungen an meinem Dach?
Dachbegrünung
- Welche Formen der Dachbegrünung gibt es?
- Welche Dächer sind für eine Begrünung geeignet?
- Welche statischen Voraussetzungen müssen für eine Dachbegrünung gegeben sein?
- Mit welchen Kosten muss ich rechnen, wenn ich mein Dach begrünen möchte?
- Kann ich eine Förderung beantragen?
- Rechnet sich ein Gründach?
- Wie lange hält ein Gründach?
- Wie ist ein Gründach aufgebaut?
- Welche Pflanzen eignen sich für mein Dach?
- Muss ich mein Gründach pflegen/warten (lassen)?
- Benötige ich eine Baugenehmigung für mein Gründach?
- Was passiert mit dem Wasser, das nicht von der Dachbegrünung aufgenommen werden kann?
- Kann mein Gründach durch Windböen beschädigt werden?
- Ist es möglich, Dachbegrünung und Solarenergie zu kombinieren?
Grundlegendes
Das Gründachkataster zeigt, welche Potenziale für die Dachbegrünung in einem bestimmten räumlichen Gebiet vorhanden sind. Die Angaben sind dabei individuell auf jedes Gebäude zugeschnitten. Dadurch können Sie auf einen Blick abschätzen, ob die Begrünung Ihres Dachs rentabel ist.
Neben der grundsätzlichen Eignung eines Gebäudes werden auch die spezifischen Teile der Dachflächen angezeigt, die sich besonders für eine Bepflanzung empfehlen. Darüber hinaus wird die zurückgehaltene Regenmenge auf Basis der für die Begrünung geeigneten Teildachflächen dargestellt.
Ein Gründach ist eine Bauwerksbegrünung, bei der das Dach eines Gebäudes, sei es ein Wohnhaus, ein gewerblich genutztes Gebäude oder auch eine Lager-/Industriehalle, mit Pflanzen versehen wird. Die Begrünung ist dabei nicht nur ein Gestaltungselement, sondern trägt zur besseren Funktion des Bauwerks bei, indem dadurch die Dämmwirkung verbessert wird. Darüber hinaus dient sie der Allgemeinheit, indem es Temperaturschwankungen ausgleichen kann. Der Begriff „Gründach“ impliziert nicht nur die Bepflanzung, sondern auch den notwendigen Unterbau auf der Dachfläche.
Für Sie als Eigentümer*in:
- begrünte Dächer wirken als Wärme-/Kältepuffer und bieten so eine natürliche Wärmedämmung, d.h. im Winter entweicht weniger Wärme (25 prozentige Reduktion der Heizkosten), während im Sommer die Hitze besser draußen gehalten wird (75 prozentige Reduktion der Klimatisierungskosten)
- begrünte Dächer führen zu einer Reduzierung der Abwassergebühren
- begrünte Dächer fungieren als natürlicher Schallschutz
- begrünte Dächer schützen die Dachhaut vor Sturm, Hagel, UV-Strahlung und starken Temperaturunterschieden und tragen zu einer längeren Lebensdauer der Dacheindeckung bei, was den Wert des Objekts steigert
- begrünte Dächer steigern aus Sicht der Mehrheit den optischen Wert eines Gebäudes; ist das Dach sogar begehbar, haben Sie zusätzlich einen Garten und Aufenthaltsort im Grünen
Für die Stadt und das Klima:
- begrünte Dächer tragen durch Wasserverdunstung und Wärmeabsorption zu einer Redu-zierung der Wärmeentwicklung im Sommer bei, was das Mikroklima gerade in dicht bebauten Bereichen verbessert
- begrünte Dächer verbessern die Luftqualität, indem sie Feinstaub und Schadstoffpartikel aus der Luft filtern und CO2 binden
- begrünte Dächer schaffen zusätzliche Lebensräume für Pflanzen und Tiere und dienen dem Erhalt der Artenvielfalt
- begrünte Dächer minimieren Niederschlagsabflussspitzen und entlasten die Kanalisation, indem sie das Regenwasser im Substrat und der Bepflanzung speichern
- begrünte Dächer verbessern als ein hochwertiges Gestaltungselement das Arbeits- und Wohnumfeld und steigern die Attraktivität der Stadt
Ja. Nicht umsonst werden Dachbegrünungen in immer mehr Kommunen auf Neubauten mit Flachdächern verpflichtend vorgeschrieben und auch im Bestand entsprechend gefördert. Durch den energetischen Effekt Ihres Gründachs verringert sich Ihr Bedarf an Energie, die Sie, wenn Sie nicht bereits vollständig auf erneuerbare Energien setzen, aus fossilen Brennstoffen beziehen. Somit tragen Sie zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes bei, der gemäß der großen Mehrheit der Wissenschaftler*innen, neben anderen Treibhausgasen, sehr wahrscheinlich wesentlich für den globalen Temperaturanstieg verantwortlich ist.
Darüber hinaus binden die Pflanzen CO2, sodass weniger Feinstaub und CO2 in die Atmosphäre gelangen kann, was zu einer Verbesserung der Luftqualität führt. Nicht zuletzt bieten Sie Tieren und Pflanzen einen Lebensraum, der ihnen an anderen Stellen genommen wird. Somit helfen Sie dem Artenschutz und dem Erhalt der Artenvielfalt.
Neben dem Schutz des Klimas tragen Sie auch zur Klimawandelanpassung bei, indem Sie durch die Speicherkapazität Ihres Dachs Starkregenereignisse abschwächen und so die Kanalisation Ihrer Kommune entlasten. Auch helfen Sie bei der Abmilderung innerstädtischer Hitzeinseln, was die Lebensqualität der Einwohner*innen verbessert und zudem den Kühlbedarf senkt. Somit kann auch hier CO2 eingespart werden.
Zur Funktion des Gründachkatasters
Die Qualität der Aussage des Gründachkatasters hängt von den verfügbaren Laserscandaten ab. Je höher die Datenqualität ist, desto mehr Dachaufbauten werden in der Berechnung berücksichtigt. Gebäude, deren Datengrundlage keine Aussage über Dachaufbauten zulassen, sind gesondert gekennzeichnet. Da es sich um ein automatisiertes Verfahren handelt, sind Abweichungen von der realen Dachstruktur möglich.
Um mehr Informationen darüber zu erhalten, warum ein Gebäudebeispielsweise „gut geeignet“ für ein Gründach ist, klicken Sie am linken Bildrand im Bedienfeld „Anzeige“ auf das kleine weiße „i“ im grauen Kreis neben der Schaltfläche „Gründachpotenzial“. Das sich öffnende Fenster beschreibt Ihnen detailliert, welche Eigenschaften den jeweiligen Stufen zugeschrieben werden.
Mit dem Gründachkataster können Sie das Gründachpotenzial Ihres Gebäudes leider nicht berechnen lassen. Das Gründachkataster basiert auf Laserscandaten, Gebäudeumringen und weiteren Parametern, in denen Ihr Gebäude leider noch nicht enthalten ist. Somit fehlen uns die Rohdaten, die wir für die Berechnung benötigen. Wir empfehlen Ihnen Ihre Kommune oder andere Anbieter von Dachbegrünungen für eine Schätzung des Potenzials anzufragen. Gerne können Sie sich auch an eine Fachberatung Ihrer Kommune wenden.
Wählen Sie Ihr Gebäude mittels eines Linksklicks aus, erscheint ein kleines Zusatzfenster. Diesem können Sie die Eignung sowie die in Frage kommenden Dachflächen in übersichtlicher Form entnehmen. Des Weiteren gelangen Sie mit einem Klick auf die „Berechnung einsehen“-Schaltfläche zum Konfigurator, in dem Sie Ihr potenzielles Gründach individuell auf Ihre Bedürfnisse anpassen können, um so Angaben zu CO2-Einsparung, zurückgehaltener Regenmenge und Kosten oder Pflanzempfehlungen zu erhalten.
Dies kann vielerlei Gründe haben und zum Beispiel an der Transformation von Daten oder an der Ungenauigkeit der Basiskarte (im besonderen OpenStreetMap) liegen. Die Berechnung der Eignung wird auf Grundlage von amtlichen Daten mit der amtlichen Genauigkeit durchgeführt.
Dies könnte an der Position Ihres gewählten Kartenausschnitts liegen. Das Gründachkataster ist auf den räumlichen Bereich des jeweiligen Herausgebers begrenzt,beispielsweise auf einen Landkreis. Die Hintergrundkarte „OpenStreetMap (OSM)“ zeigt unter anderem die relevanten Grenzverläufe.
Dabei handelt es sich möglicherweise um Gebäude, die zum Zeitpunkt der Befliegung des Untersuchungsgebiets noch nicht existierten oder sich gerade im Bau befanden. Eine solche Befliegung ist essentiell, um die geeigneten Laserscandaten für die Berechnung des Katasters zu erhalten. Da es sich um ein automatisiertes Verfahren handelt, kann es im Einzelfall vorkommen, dass für im Nachhinein fertiggestellte Gebäude keine Angaben vorliegen. Im Umkehrschluss ist es dementsprechend möglich, dass das Kataster Eignungen für Gebäude ausweist, die bereits nicht mehr oder nur noch teilweise existieren.
Rufen Sie einfach über Ihren Web-Browser die Seite erneut auf.
Sollten sich die eingefärbten Gebäude nicht mit der Hintergrundkarte decken, kann dies folgende Ursachen haben:
- Die hinterlegten Luftbilder sind schräg von oben aufgenommen und zeigen daher ein verzerrtes Dach.
- Hintergrundkarten von Google oder OpenStreetMap verwenden nicht die korrekt eingemessenen amtlichen Katasterdaten, welche bei der Berechnung des Gründachpotenzials verwendet werden.
Es kann vorkommen, dass im Gründachkataster statt der gewählten Karte nur ein hellroter Hinter-grund angezeigt wird. Dies kann mehrere Gründe haben:
- Für den angezeigten Ausschnitt liegt kein Kartenmaterial des gewünschten Typs vor.
- Das Kartenmaterial ist in der gewählten Zoom-Stufe nicht vorhanden.
- Auf das Kartenmaterial kann vorübergehend nicht zugegriffen werden.
Vor der Dachbegrünung
Ein Gründach wird für einige Jahrzehnte errichtet. Dementsprechend darf Ihr Dach nicht renovierungsbedürftig sein und muss während dieser Zeit über die passende Statik verfügen. Ist eine Dachsanierung in naher Zukunft abzusehen, sollte diese vor beziehungsweise zeitgleich mit Errichtung des Gründachs durchgeführt werden.
Sofern Ihr Gebäude denkmalgeschützt ist oder im Gebiet einer Denkmalbereichssatzung liegt, benötigen Sie eine denkmalpflegerische Erlaubnis. Daher sollten Sie sich, bevor Sie in die Planung einsteigen, als erstes bei der Unteren Denkmalbehörde informieren.
Bitte beachten Sie: Der Schutz erstreckt sich gegebenenfalls auch auf Nachbargebäude eines Denkmals.
Das hängt vom Inhalt ab. Eine Gestaltungssatzung wird von der Gemeinde erlassen und dient zum Beispiel dazu, das Erscheinungsbild einer historischen Altstadt zu schützen. Oftmals werden dabei Regelungen dazu getroffen, wie die Dächer der Häuser im Geltungsbereich gestaltet werden müssen und was untersagt ist.
Auch ist es möglich, dass weitere Bauvorschriften der Begrünung Ihres Dachs einen Riegel vorschieben. Informieren Sie sich frühzeitig beim Bauamt Ihrer Kommune!
Nein. Dächer mit Intensivbegrünung gelten aufgrund der Bewässerung und der dicken Substratschicht als „harte Bedachung“ im Sinne des Brandschutzes und sind damit widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme.
Für extensiv begrünte Dächer gilt dasselbe, wenn die folgenden vier Kriterien erfüllt sind:
- Substratschichtdicke von mindestens 3 Zentimeter
- Maximal 20 Prozent organische Bestandteile im Substrat
- Bildung von Brandabschnitten nach maximal 40 Meter bei großflächigen Gründächern (zum Beispiel Kiesstreifen, Aufkantungen)
- Mindestens 50 Zentimeter breite Schutzstreifen (zum Beispiel Kies, Betonplatten) vor Öffnungen in der Dachfläche (zum Beispiel Lichtkuppel, Lichtband)
Gerade die Einhaltung der letzten zwei Kriterien ist bei den regelmäßigen Wartungen zu sicherzustellen, gegebenenfalls muss entflammbarer Bewuchs entfernt werden. Entspricht ein Dach mit Extensivbegrünung nicht den Anforderungen, werden zusätzliche Brandschutzlagen notwendig.
Nein. Die Dachabdichtung und Wurzelschutzbahn, die die untersten Schichten im Aufbau eines Gründachs darstellen, werden seit Jahrzehnten nach einem speziellen Verfahren geprüft. Wenn die Schutzmaßnahmen fachgerecht verarbeitet werden, schützen sie das Gebäude effektiv sowohl vor Feuchtigkeitsschäden aufgrund des gespeicherten Wassers als auch vor Schäden aufgrund der Pflanzenwurzeln. Hier besteht kein Grund zur Sorge.
Bitte beachten Sie: Wenn Sie Gewächse anpflanzen wollen, die Rhizome bilden, zum Beispiel Schilf oder Bambus, sollten Sie dringend Rhizomsperren in Ihren Gründachaufbau einplanen.
Dachbegrünung
Bei Dachbegrünungen wird zwischen zwei Intensitäten/Formen unterschieden, der Extensiv- und der Intensivbegrünung.
Eine extensive Dachbegrünung ist naturnah angelegt und besteht aus niedrigwüchsigen, trockenheitsresistenten Pflanzen. Sie erhalten und entwickeln sich weitestgehend selbst und bedürfen nur wenig Pflege. Das extensiv bepflanzte Gründach hat eine Höhe von circa 6 bis 15 Zentimeter, wobei ein Großteil das Substrat ausmacht, das den Nährboden für die Pflanzen darstellt.
Die intensive Dachbegrünung ist vergleichbar mit Freiräumen am Boden und kann Rasenflächen, Stauden, Gehölze und Bäume beherbergen. Diese stellen höhere Ansprüche an den Aufbau des Gründachs und bedürfen einer regelmäßigen Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Somit ist der Pflegeaufwand deutlich größer als bei einer Extensivbegrünung. Insgesamt kann der Aufbau zwischen 30 und 100 Zentimeter hoch sein. Viele intensiv begrünte Dächer sind darüber hinaus begehbar und dienen als nutzbare Freifläche.
Im Prinzip sind alle (Flach-)Dächer mit einer Neigung von etwa bis zu 10 Grad für eine Dachbegrünung geeignet, sofern die Statik passt. Der Aufbau lässt sich so anpassen, dass Sie Ihr Dach auch bei leichter Neigung intensiv begrünen und als Erholungsraum oder Garten nutzen können. Ab einer Dachneigung von circa 15 Grad müssen Schubsicherungen eingebaut werden, damit der Gründachaufbau nicht abrutscht. Die passende Statik vorausgesetzt, ist damit in der Regel eine Dachbegrünung von Dächern bis zu einer Neigung von 30 Grad und mehr möglich. Erfahrene Fachfirmen errichten Gründächer auch auf Dächern mit größeren Neigungen, dies sind jedoch Sonderfälle.
Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass Sie auf Ihrem Dach größere zusammenhängende Begrünungsflächen ermöglichen und Dachdurchdringungen bündeln. Dadurch verringern Sie die Anzahl von Sicherheitsstreifen für den Brandschutz, die nicht bepflanzt werden dürfen. Wichtig ist zudem, dass Ihr Dach zugänglich ist und über Absturzsicherungen verfügt, damit die Pflege und Wartung möglich sind. Auch die Standortbedingungen sollten untersucht werden, damit die Bepflanzung entsprechend gewählt werden kann. Ein Wasseranschluss in der Nähe des Dachs ist, gerade in der Anwachsphase, ebenfalls von Vorteil.
Die Statik ist ein elementarer Baustein bei der Beurteilung, ob ein Gründach auf Ihrem Haus möglich ist oder nicht. Extensive Dachbegrünungen haben in der Regel im wassergesättigten Zustand eine Flächenlast von rund 100 Kilogramm pro Quadratmeter. Somit könnenbeispielsweise Kiesdächer ohne Probleme auch nachträglich begrünt werden. Spezielle Leichtgründachsysteme weisen sogar nur ein Gewicht von 60 bis 70 Kilogramm pro Quadratmeter auf.
Hingegen beträgt die Flächenlast von intensiv begrünten Dächern mit einer Substrathöhe von circa 20 Zentimeter 300 Kilogramm pro Quadratmeter. Werden größere Gehölze genutzt kann die Flächenlast über 1.000 Kilogramm pro Quadratmeter erreichen. Deshalb sollte unbedingt ein*e Statiker*in zu Rate gezogen werden, die*der die Statik im Einzelfall beurteilt. Auch muss die Last von Personen oder gegebenenfalls Fahrzeugen, sowie daraus resultierende Anforderungen wie zum Beispiel Geländer berücksichtigt werden.
Wenn die Baupläne des Gebäudes und die dazugehörigen Statikunterlagen verfügbar sind, kann Ihnen die*der Statiker*in relativ einfach und damit kostengünstig eine Antwort geben. Haben Sie keine Unterlagen mehr, lohnt eine Nachfrage beim Bauamt.
Auf Flachdächern oder leicht geneigten Dächern ist eine extensive Dachbegrünung bereits ab 25 bis 35 Euro pro Quadratmeter möglich. Bei Schrägdächern, die eine Schubsicherung benötigen, kann noch einmal der gleiche Betrag hinzukommen. Bei Extensivbegrünungen fallen in der Regel, sofern die baukonstruktiven Bedingungen erfüllt sind, keine weiteren Investitionskosten an.
Der Preis von Intensivbegrünungen hängt stark von den individuellen Gestaltungswünschen ab. Naturgemäß sind nach oben hin kaum Grenzen gesetzt. Ist die passende Statik gegeben, sind neben den Kosten für die Begrünung auch die Baukosten zu berücksichtigen,beispielsweise für einen Dachaufgang oder für Absturzsicherungen. Für rund 75 Euro pro Quadratmeter kann bereits eine hochwertige intensive Dachbegrünung hergestellt werden.
Dies ist stark von Ihrem Wohnort abhängig. Einige Gemeinden, insbesondere Großstädte, fördern Gründächer per Direktzuschuss und erstatten oftmals bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten. Darüber hinaus verfügt etwa jede zweite deutsche Stadt mit mehr als 20.000 Einwohner*innen über eine gesplittete Abwassersatzung. Das bedeutet, dass Besitzer*innen eines Gründachs in diesen Städten eine geringere Abwassergebühr pro Quadratmeter zahlen müssen. Diese beträgt nicht selten die Hälfte der eigentlichen Abwassergebühr, wenn nicht sogar noch weniger, und kann somit als indirekte Förderung verstanden werden. Aufgrund des Mangels an einheitlichen Regelungen sollten Sie sich mit der Baubehörde Ihrer Kommune in Verbindung setzen.
Des Weiteren stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) als staatliche Bankengruppe zinsgünstige Förderkredite und Zuschüsse im Rahmen des Förderprogramms „Energieeffizient Sanieren“ zur Verfügung, wenn Sie sich ein Gründach im Rahmen einer Dachdämmung zulegen. Bitte achten Sie darauf, dass der Antrag auf Förderung zwingend vor Beginn der Sanierung gestellt werden muss. Alternativ, zum Beispiel wenn Sie den Zeitpunkt für eine Förderung durch die KfW verpasst haben, können Sie Ihre Kosten für Dachdämmung und Gründach von der Steuer absetzen. Dafür muss die Umsetzung lediglich fachgerecht und den KfW-Mindestanforderungen entsprechend erfolgen, was Sie sich von Ihrem beauftragten Fachbetrieb bescheinigen lassen können.
Bitte beachten Sie: Die Nutzung von KfW-Förderung und Steuerbonus zusammen ist nicht möglich.
Diese Frage ist sehr stark von Objekt und Standort abhängig. Im Allgemeinen rentiert sich ein Gründach nach 10 bis 30 Jahren. Der finanzielle Gewinn entsteht dabei jedoch nicht aus generierten Einnahmen, sondern aus der Einsparung von Heiz- und Klimatisierungskosten sowie verringerten Abwassergebühren, sofern Ihre Gemeinde über eine entsprechende Abwassersatzung verfügt. Darüber hinaus amortisiert sich ein Gründach durch seine Lebensdauer, die im Gegensatz zu herkömmlichen Flachdächern höher ausfällt. Desweiteren ist ein Gründach weniger reparaturanfällig.
Ein Gründach, welches regelmäßig gepflegt und gewartet sowie fachgerecht angelegt wird und allen Vorgaben der Dachbegrünungsrichtlinie der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. entspricht, hält mindestens 40 bis 60 Jahre. Es sind auch Beispiele bekannt, die bereits seit 100 Jahren existieren. Insgesamt halten Gründächer deutlich länger als herkömmliche Flachdächer, da die Begrünung die Dachabdichtung vor äußeren Einflüssen, wiebeispielsweise UV-Strahlung, schützt.
Auf die Dachkonstruktion kommt zunächst eine Dachabdichtung beziehungsweise Wurzelschutzbahn, die das Dach vor Schäden durch Wasser und Wurzeln schützt. Darüber wird mit bis zu 1 Zentimeter Dicke eine Schutzlage aufgetragen. Sie bestehtbeispielsweise aus Vliesen oder Gummigranulatmatten und schützt wiederum die Dachabdichtung. Anschließend folgt eine Drainschicht. Diese speichert das Niederschlagswasser und leitet das überschüssige Wasser kontrolliert ab.
Bei extensiver Begrünung kommt nun ein spezielles, technisch hergestelltes Substrat zum Einsatz, das der Vegetation als Tragschicht dient. Die Vegetation stellt die letzte Schicht im Aufbau dar. Es wird in der Regel auf langjährig bewährte Pflanzenarten gesetzt, die durch verschiedene Methoden angepflanzt werden können, zum Beispiel durch klassische Aussaat oder Vegetationsmatten.
Im Falle einer Intensivbegrünung ist die nächsthöhere Schicht das Filtervlies. Hierbei handelt es sich um eine sehr dünne Schicht von nur 0,5 Zentimeter Höhe, welche aus Kunststoffvlies besteht und verhindert, dass unerwünschte Stoffe der oberen Schichten in die Drainage gelangen. Eine dieser oberen Schichten ist das Intensivsubstrat, welches den Nährboden für die Vegetation darstellt. Das Substrat wird technisch hergestellt und ist speziell für eine intensive Dachbegrünung optimiert. Die Intensivsubstratschicht besitzt eine Höhe von 20 bis 35 Zentimeter. Die oberste Vegetationsschicht besteht auch bei der Intensivbegrünung aus langjährig bewährten Pflanzenarten, denen die vorhandenen Gegebenheiten genügen. Sie werdenbeispielsweise durch Ballenware aufgebracht.
Auch ist es möglich, dass ein extensiv begrüntes Dach mit Drainage und dementsprechend Filtervlies ausgestattet wird. Dies nennt sich Extensivbegrünung in mehrschichtiger Bauweise, während man beim zuvor beschriebenen Aufbau von einer einschichtigen Bauweise spricht. Soll das Dach begeh- oder sogar befahrbar sein, unterscheidet sich der Aufbau mitunter deutlich.
Für eine Extensivbegrünung eignen sich Pflanzen, die man typischerweise in einem Stein- oder Gewürzgarten findet. Dies könnenbeispielsweise Dachwurz, Mauerpfeffer oder Schnittlauch sein. Bei intensiver Begrünung sollten Sie Gehölze oder Stauden wählen, die weder trockenheits- noch frostempfindlich sind. Planen Sie einen Rasen, sollten Sie auf Fertigrasen zurückgreifen. Um die Pflanzen auszubringen wirdbeispielsweise auf vorkultivierte Vegetationsmatten oder Saatgutmischungen gesetzt. Die besten Monate dafür sind von April bis Juni sowie September bis Anfang November. Die Auswahl der Pflanzen sowie die Ausbringung sollten Sie eng mit Ihrer*Ihrem Landschaftsarchitektin*Landschaftsarchitekten beziehungsweise Ihrem Garten- oder Landschaftsbaubetrieb abstimmen.
Ja. Dies ist unerlässlich, damit die Funktionen des Gründachs sowie der Schutz des Dachs vor Schäden erhalten bleiben. Eine extensive Begrünung ist mit ein bis zwei Wartungen pro Jahr recht pflegeleicht. Notwendige Maßnahmen sind zum Beispiel die Kontrolle der Verwurzelungen, die Überprüfung der Entwässerungseinrichtungen, das Entfernen von unerwünschtem Fremdbewuchs oder das Düngen mit Langzeitdünger.
Intensive Begrünung bedarf einer größeren Zuwendung. Hier kann der Vergleich mit einem Garten bemüht werden, der ebenfalls ein gewisses Maß an Pflege benötigt. Je nachdem, was Sie letzten Endes auf Ihrem Dach anpflanzen, sollten Sie also auch Zeit für die Pflege einplanen, die zwischen drei und zehn Mal pro Jahr notwendig sein kann. Zusätzlich zu den bei Extensivbegrünung durchzuführenden Maßnahmen kommen bei der Intensivbegrünung die Überprüfung der Bewässerungseinrichtungen, der Rückschnitt der Pflanzen und die Rasenpflege (Mähen, Vertikutieren, Aerifizieren) hinzu.
Einfache Wartungs- und Pflegearbeiten, zum Beispiel klassische gärtnerische Arbeiten, können Sie selbst durchführen. Nichtsdestotrotz ist die Beauftragung eines Fachbetriebs zu empfehlen, da Gründächer spezielle Pflanzenkenntnisse erfordern und die Arbeit auf dem Dach nicht immer ungefährlich ist. Fachbetriebe führen diese professionell und gesichert durch. Sie können die regelmäßigen Wartungsmaßnahmen auch mit dem Fachbetrieb, der Ihr Gründach anlegt, bereits im Vorfeld vertraglich mitvereinbaren.
Zu Beginn, als Teil der Herstellung Ihrer Dachbegrünung, ist zudem die Fertigstellungspflege notwendig, die in einem häufigeren Intervall durchgeführt wird. Sie erstreckt sich über einen Zeitraum von circa 12 Monaten ab Aufbringung der Pflanzen, wobei in den Wintermonaten kein Pflegebedarf existiert, und stellt sicher, dass Ihr Gründach das Vegetationsziel erreicht. Die Fertigstellungspflege umfasst unter anderem Bewässerung, Düngung und gegebenenfalls Nachpflanzungen sowie das Nachfüllen von Substrat.
Im Falle einer Extensivbegrünung nein. Bei intensiv begrünten Dächern, insbesondere wenn diese begehbar sind und als Dachterrasse fungieren, ist in den meisten Fällen eine Baugenehmigung erforderlich, da bauordnungsrechtliche Aspekte wiebeispielsweise Abstandsflächen tangiert werden. Kontaktieren Sie vor Abschluss eines Vertrages Ihr örtliches Bauamt, um volle Planungssicherheit zu erhalten!
Dachbegrünungen können je nach Aufbaudicke und Substrat 50 bis 90 Prozent der jährlichen Niederschlagsmenge speichern. Das restliche Wasser, das in die Drainage gelangt oder sich auf der Dachoberfläche sammelt, wird mit Hilfe verschiedener Methoden kontrolliert abgeleitet. Diese orientieren sich an den vorhandenen Gegebenheiten wie zum Beispiel der Dachneigung. Beispielhaft können an dieser Stelle die Ableitung des Wassers über einen Dachablauf, der sich auf der Dachfläche befindet, sowie über eine vorgehängte Dachrinne, die am Dachrand installiert wird, genannt werden.
Alternativ können Sie das sog. Überschusswasser mit Hilfe eines Regenwasserbewirtschaftungssystems für Ihr Haus nutzen, zum Beispiel für WC-Spülung, Bewässerung oder Gebäudereinigung. Diese Maßnahmen führen zu einer zeitlichen Verzögerung des Niederschlagsabflusses und entlasten, zusätzlich zu Pflanzen und Substrat, die das Wasser aufnehmen, die Kanalisation. Auch wird die Bildung von Pfützen auf dem Dach verhindert. Wichtig ist, dass die Entwässerungseinrichtungen dauerhaft zugänglich sind, damit ihre Funktionalität schnell kontrolliert werden kann.
Nein. Gründächer widerstehen, wenn korrekt und dicht gepflanzt, auch starkem Wind. Ferner ist es sogar möglich, dass die Dachbegrünung als Auflast verwendet wird, um eine lose verlegte Dachabdichtung zu befestigen. In diesem Fall muss die Begrünung unmittelbar nach Ende der Abdichtungsarbeiten aufgebracht werden.
Ja, Dachbegrünung und Solarenergie vertragen sich sehr gut. Sie können sowohl Photovoltaik- zur Strom- als auch Solarthermieanlagen zur Wärmeerzeugung auf Ihrem Gründach installieren. Diese müssen aufgeständert werden, um den optimalen Winkel zur Sonne herstellen zu können. Darüber hinaus können so auch unter den Modulen beziehungsweise Kollektoren Pflanzen wachsen. Achten Sie bei einer Intensivbegrünung darauf, dass die Pflanzen die Solaranlage (zukünftig) nicht verschatten!
Ein Vorteil der Kombination von Dachbegrünung und Solaranlage ist, dass die Dachbegrünung im Sommer zu einer Reduzierung der Temperatur auf dem Dach führt und somit die Solaranlage herunterkühlt. Dadurch erhöht sich ihr Wirkungsgrad und somit auch der Ertrag. Weiterhin kann die Dachbegrünung als Beschwerung für die Aufständerung dienen, sodass ein Eingriff in die Dachkonstruktion nicht notwendig ist und eine hohe Punktlast verhindert wird. Dies schont das Dach und schützt vor Reparatur- oder Sanierungsarbeiten.
Beachten Sie das zusätzliche Gewicht der Anlagen und die daraus resultierenden statischen Anforderungen.
Mit freundlicher Unterstützung durch: